Zoos bilden Speziesismus!

Der Frankfurter Zoo zählt nach eigenen Angaben jedes Jahr über 800.000 Besucher*­innen. Sowohl Familien, als auch Bildungs­ein­richtungen wie Kinder­tages­stätten oder Schulen besuchen den Zoo in der An­nahme, dass es sich hierbei um einen Ort handelt, an dem vor allem junge Menschen lernen können Tiere* wert­zu­schätzen.

Mit der Kampagne „Zoos bilden Speziesis­mus“ werden wir dieses realitäts­ferne Image des Frankfurter Zoos zu Fall bringen und aufzeigen, um was es sich wirklich handelt. Zoologische Gärten sind keine Bildungs­ein­richtungen, sondern tragen einen wichtigen Teil zur Aus­beutung von Tieren* gleich auf zwei Ebenen bei:

  • Direkt: In Zoos werden Tiere* gefangen gehalten, getötet und teilweise zu art­widrigem Ver­halten ge­zwungen. Allein im Frank­furter Zoo betrifft dies etwa 4.500 Individuen.
  • Strukturell: Zoos haben insbesondere auf junge Besucher*innen eine prägende Wirkung. Kindern wird bei­gebracht, dass es legitim sei Tiere* ein­zu­sperren, um sie sich an­zuschauen. Das Bedürf­nis von Tieren* nach Frei­heit hat in unserer Gesell­schaft eine geringere Priorität als das Bedürfnis von Menschen nach Unter­haltung. Ein Zoo­besuch geht an keinem Kind spur­los vorüber und ist somit einer von vielen Grund­steinen speziesis­tischer Gedanken­muster.

Über den vermeintlich pädagogischen Mehrwert hinaus brüstet sich der Frank­furter Zoo als Ein­richtung, die zu wissen­schaftlichen Erkennt­nissen, Natur- und Arten­schutz beitrage und der Er­holung der Frank­furter Be­völkerung diene. All dies sind nichts weiter als Schein­argumente, um die angebliche Wichtig­keit von Zoos zu unter­mauern:

  • Erholung darf nicht auf Kosten von Tieren* statt­finden – es gibt genug Alternativen.
  • Die wenigsten Tiere*, die im Zoo gefangen gehalten werden, zählen zu den vom Aus­sterben gefährdeten Arten. Zudem finden derzeit in Frank­furt nur für sechs von 450 Arten sogenannte „Zucht­program­me“ statt. Hierfür werden die betreffenden Tiere mit Art­genos­sen aus anderen Zoos inter­national ge­tauscht, um eine ge­netische Viel­falt sicher­zustellen.
  • Wissen­schaftliche Erkennt­nisse, die im Zoo erlangt werden – und sofern sie sich über­haupt auf Tiere* be­ziehen – sind oft nur auf die Ver­hältnis­se im Zoo und nicht auf frei­lebende Tiere an­wend­bar.

Zoos sind keine Bildungseinrichtungen! Im Gegenteil: Sie vermit­teln ein Mensch-Tier-Verhältnis, bei dem keinerlei Rück­sicht auf tier­liche Bedürfnis­se ge­nom­men wird, sobald Menschen von Tieren* profitieren können. Für den Frank­furter Zoo sind die Tiere*, die er gefangen hält Kapital. Sie sind Mittel zum Zweck Profit zu er­wirt­schaften und weiter­hin von Organisationen wie den Löwen Frankfurt oder der Stadt Frank­furt gefördert zu werden.

In den kommenden Monaten werden wir auf vielen Ebenen für die Be­freiung der Tiere im Frank­furter Zoo kämpfen, demonstrieren und Aufklärungs­arbeit leisten. Wir werden aufzeigen, weshalb ein Zoo­besuch unpädagogisch ist und was mit dem Begriff „Zoo“ tat­sächlich gemeint ist: Ein Gefängnis für Tiere*.

Alle Termine findest du in unserem Kalender. Wenn du dir die Flyer, die wir bei den Zoo-Demos verteilen, durchlesen möchtest, findest du sie hier.